Dritter Weltkrieg

Russland oder der Westen: Wer droht mit Atomschlägen?

Westliche Medien verbreiten, Russland drohe mit Atomschlägen, dabei sind es der Westen und Selensky, die ständig über den Einsatz von Atomwaffen reden.

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9. Oktober 2022 02:55 Uhr

Einer der Gründe, warum Russland seine Militäroperation in der Ukraine Ende Februar begonnen hat, war die Drohung des ukrainischen Präsidenten Selensky, die Ukraine nuklear zu bewaffnen. Diese Drohung hat Selensky am 19. Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz unter dem Applaus der anwesenden westlichen Würdenträger ausgesprochen. Das ist keineswegs russische Propaganda, die Details – inklusive der Rede Selenskys – finden Sie hier.

Inzwischen ist in westlichen Medien fast täglich die Rede davon, Russland drohe mit dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine. Alleine der Spiegel hat darüber am 7. Oktober unter der Überschrift „Konflikt mit Russland – Biden warnt vor »Armageddon«“ und am 8. Oktober unter der Überschrift „Die USA und Russlands Atomdrohungen – »Unsere Reaktion wird verheerend sein«“ berichtet. Diese und andere derartige Artikel westlicher Medien haben allerdings einen kleinen Schönheitsfehler: In Russland hat niemand mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht und die russische Atom-Doktrin erlaubt deren Einsatz erst, wenn der russische Staat in seiner Existenz bedroht ist, oder als Reaktion auf einem atomaren Angriff gegen Russland. Bei allen derzeitigen regionalen Erfolgen der ukrainischen Armee kann von einer Gefahr für die Existenz des russischen Staates aber keine Rede sein.

Es sind stattdessen westliche Politiker und Experten, die darüber spekulieren, Russland können Atomwaffen einsetzen. Darüber berichten die westlichen Medien bereitwillig und heizen die Stimmung weiter an, was weitere „Experten“ dazu motiviert, ebenfalls Warnungen vor „Russlands Atomdrohungen“ zu verbreiten. Leider scheinen all diese „Experten“ entweder keine Ahnung zu haben, weil sie kein Russisch verstehen, oder sie lügen bewusst, um Panik zu verbreiten. Fakt ist, dass in all den westlichen Berichten über angebliche „Atomdrohungen“ Russlands keine Aussage russischer Offizieller verlinkt ist, die „Russlands Atomdrohungen“ bestätigen würde. „Russlands Atomdrohungen“ sind das Produkt der Fantasie von Vertretern des Westens.

Selensky fordert atomare Präventivschläge gegen Russland

Am 6. Oktober sagte Selensky in einem Videointerview mit dem australischen Lowy Institute, die NATO solle atomare Präventivschläge gegen Russland durchführen. Ukrainische Medien haben einen Ausschnitt davon mit folgendem Zitat veröffentlicht:

„Was sollte die NATO tun? Verhindern, dass Russland Atomwaffen einsetzt. Vor allem aber appelliere ich noch einmal an die internationale Gemeinschaft, wie schon vor dem 24. Februar: Präventivschläge, damit sie wissen, was mit ihnen geschieht, wenn sie sie einsetzen. Nicht umgekehrt auf Russlands Nuklearschläge warten, um dann sagen zu können: ‚Ah, so seid ihr also, na dann kriegt ihr es jetzt zurück.’“

Der russische Außenminister Lawrow reagierte darauf mit der Aussage, dass Selensky selbst damit bestätigt habe, dass die russische Militäroperation aufgrund der ukrainischen Atomdrohungen, die Selensky am 19. Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz ausgesprochen hat, notwendig gewesen ist, um die atomare Gefahr, die von der Ukraine ausgeht, zu auszuschalten:

„Gestern forderte Selenskij seine westlichen Herren auf, einen nuklearen Präventivschlag gegen Russland durchzuführen. Damit hat die Figur der Welt einen weiteren Beweis für die Bedrohung durch das Kiewer Regime geliefert, zu deren Beseitigung die Militäroperation begonnen wurde.“

Selensky ist inzwischen in einem Interview mit der BBC zurückgerudert. Die russische Nachrichtenagentur TASS schreibt dazu, dass Selensky demnach nicht den präventiven Einsatz von Atomwaffen, sondern weitere Sanktionen gemeint habe:

„“Die Welt kann in einem solchen Fall ein Sanktionspaket vorlegen und alles tun, was möglich ist, um sie (Russland – Anm. TASS) dazu zu bringen, das Atomkraftwerk [Saporoschje] zu verlassen“, sagte er am Freitag in einem Interview mit dem britischen Sender BBC. Selensky behauptete, dass er zuvor missverstanden worden sei und dass Russland angeblich begonnen habe, seine Äußerungen „in einer Weise zu verwenden, die ihm selbst nützt und sie in andere Richtungen weitergibt“.“


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