Der Corona-Sommerzirkus

In ihrer Lockerungs-Euphorie nimmt die Bevölkerung kaum wahr, dass sie auch weiter am Nasenring durch die Manege geführt werden soll.

von Peter Frey, erschienen im RUBIKON, 16. Juni 2021

Einerseits beginnen hochrangige Politiker seit einigen Wochen zu lavieren. Dabei mögen sie wohl auch die Chancen ihrer Parteien für die Bundestagswahl im September des Jahres im Auge haben. Doch aus den Ministerien der Bundesregierung lügt man andererseits den Bürgern weiterhin schamlos die Hucke voll und versucht, diese an die neue Normalität zu gewöhnen. Fleißig wird weiter die Geschichte von den „rettenden Impfungen“ verbreitet — und dass alles ganz schnell wieder ganz schlimm werden könnte. Und wer transportiert das Ganze: die „Qualitätsmedien“.

Ja, selbst wenn man tief in das Narrativ vom tödlichen Virus verstrickt ist, müsste einem doch so langsam dämmern, dass hier nichts, aber auch gar nichts für eine sinnvolle Pandemiebekämpfung spricht. Es sei denn, man ist tief in die Angst vor Corona verstrickt oder in anderweitigen Abhängigkeiten gefangen, die sehr wohl ebenfalls Ängste einschließen können. In den Landesregierungen regt sich jedenfalls seit einiger Zeit zaghaft ein Aufbäumen. Den dort Verantwortlichen kann nicht entgehen, dass sie sich von der großen Mehrheit der Bevölkerung immer mehr entfernen. Was natürlich auch die weitere politische Laufbahn gefährdet. Oder kommen nun endlich auch Skrupel auf?

Von der Regierung in Nordrhein-Westfalen hörten wir kürzlich:

„In Nordrhein-Westfalen will die Landesregierung Berichten nachgehen, wonach Bewohner von Alten- und Pflegeheimen trotz eines vollständigen Corona-Impfschutzes in Quarantäne untergebracht werden. Er nehme solche Hinweise sehr ernst, sagte Gesundheitsminister Laumann der ‚Westdeutschen Allgemeinen Zeitung‘. Besuchsverbote in Alten- und Pflegeeinrichtungen dürften nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung der Landesregierung ausgesprochen werden“ (1).

Auch aus der Sächsischen Staatskanzlei, in den Monaten zuvor immer mehr zum Vorreiter Grundrechte einschränkender Maßnahmen avanciert, regte sich vorsichtiger Protest:

„Sachsens Ministerpräsident Kretschmer hat die bundesweit geltende Corona-Notbremse kritisiert. Es sei nicht gelungen, die Bevölkerung von der Notwendigkeit dieser Maßnahmen zu überzeugen, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Man befinde sich in einer Spirale, die Politik und Bevölkerung auseinanderbringe. Kretschmer betonte: ‚Wir sollten daraus lernen, dass regionale Entscheidungen besser sind als das Eingreifen durch den Bund ‘“ (1i).

Der Bundespräsident höchst selbst lavierte:

„‚Wir haben erbittert gestritten — über Virus und Maskenpflicht, über Beschränkung und Lockerung, über Kita und Schule, über Impfstoffe und Impfreihenfolge‘ (…). Freundschaften seien zerbrochen, Familien entzweit, tiefe Risse gingen durch die Gesellschaft. Natürlich müsse dies aufgearbeitet werden. Die sozialen Folgen würden nicht einfach so wieder verschwinden‘, betonte Steinmeier“ (1ii).

Verordnete „neue Normalität“ und Geschichtsfälschung

Das kann eine bestimmte, wohl mindestens zum Teil selbst von anderen Akteuren abhängige Kaste aus den Spitzen der Bundesregierung so nicht stehen lassen und daher werden umgehend Bedenken aus den öffentlich-rechtlichen Propagandarohren auf das Volk losgelassen. Eine wüste Mischung aus fiktiven Geschichten (Corona-Lage), Angsttriggern ohne rationale Grundlage („kein Anlass zur Entwarnung für den Sommer“), glatten Lügen („fallende Neuinfektionszahlen“) und unterschwellig verkauften, jedoch nie bewiesenen Behauptungen eines Erfolges der „laufenden Impfkampagne“ überrollt ungebrochen die Medienkonsumenten. Das — Fake News direkt von der Bundesregierung (a1) — liest sich dann beispielhaft so:

„Die Bundesregierung sieht trotz der Entspannung der Corona-Lage noch keinen Anlass zur Entwarnung für den Sommer. Die täglich fallenden Neuinfektionszahlen und die mit großem Schwung laufende Impfkampagne könnten zuversichtlich machen, aber nicht voreilig, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin“ (2).

Fällt dem Leser da etwas auf? Die einzige Sachinformation ist falsch: „täglich fallende Neuinfektionszahlen“. Der Rest stellt eine reine, unbewiesene, aber emotionale Meinungsäußerung dar. So etwas firmiert dann bei öffentlich-rechtlichen Sendern als Nachrichten; Nachrichten als sich emotional nach etwas richten.

Hierzu noch ein weiterer Gipfel der Frechheit seitens des Regierungssprechers, der uns allen Ernstes den Sommer des vergangenen Jahres als Normalität verkaufen will.

Aber darum geht es eben auch der politischen Spitze in diesem Land: den Menschen ein Leben mit Bevormundungen, Grundrechtseinschränkungen und Maßregelungen als „neue Normalität“ zu verkaufen. Wer eignet sich besser zum Hofdiener, als der Medienapparat der ARD. Dieser Sender ist nicht erst seit Corona außergewöhnlich gut darin, die Haltung der Regierung unreflektiert bis dienerisch wiederzugeben.

„Wir haben noch nicht die Voraussetzungen dafür erreicht, einen genauso entspannten Sommer wie letztes Jahr zu genießen“ (2i).

Was Steffen Seibert — Sprecher der Bundesregierung und zuvor selbst bei den Öffentlich-Rechtlichen beschäftigt — da von sich gab, ist nicht nur eine Frechheit, es ist auch eine dreiste Lüge. Ich weiß ja nicht, wie Sie es sehen, liebe Leser. Aber an einen „entspannten Sommer“ 2020 kann ich mich nicht erinnern.

Operative Weiterführung der Plandemie in Deutschland

Aber erinnern Sie sich? Das alles hatten wir doch bereits einmal, und zwar vor genau einem Jahr. Da Propaganda nicht gerade durch Kreativität, sondern eher durch Masse, durch das dumpfe, beständige Wiederholen gleicher, auf Angsttriggern beruhender Konzepte wie auch Indoktrinationen glänzt, können wir uns also auf bestimmte Geschehnisse des anstehenden Sommers gut einstellen.

In der Medienberichterstattung werden Inzidenzzahlen mehr in den Hintergrund, das aufgeregte Melden neuer „Corona-Hotspots“ dafür umso mehr in den Vordergrund rücken. Denn irgendwie müssen die für Deutschland verantwortlichen Manager der hausgemachten Pandemie ja über den Sommer kommen. Das Thema darf nicht vollständig verschwinden, die Glaubwürdigkeit ist eh stark beschädigt. Die ARD-Tagesschau wird dazu ihren Beitrag zur Verkündung der herrschenden Meinung ein weiteres Mal leisten.

„Corona-Hotspots“ waren die Vorreiter der mit der „Coronakrise“ anlaufenden Desinformations- und Manipulationswelle, mit der man die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzte. Es wurde mit den gleichen Behauptungen wie auch heute hausieren gegangen (3). Da flächendeckend wohl nicht genug „Positive“ mittels PCR-Test vermeldet werden können, muss man auf punktuelle „Ausbrüche“ verweisen. Das wird natürlich trotzdem schwierig, weil man parallel dazu die Segnungen der „Corona-Impfungen“ verkauft hat und die „Geimpften“ möglicherweise weiteren Tests ablehnend gegenüber stehen.

Schlachthöfe gingen auch gut im Sommer 2020, um „Ausbrüche“ festzustellen. So besuchten die „Hygieniker“ der Gesundheitsämter Tönnies-Schlachthöfe, um massenweise PCR-Positive umgehend als Zahlen an die Politik zu vermelden und die Betroffenen in deren Unterkünften einzusperren. Wochenlang konnte man so die Corona-Berichterstattung in den Massenmedien mit dem Thema „Neuinfektionen“ ausfüllen. Wer skeptisch genug ist, könnte glatt einen Deal mit der Konzernleitung von Tönnies vermuten (4 bis 6).

Von „Ausbrüchen“ zu reden, gehörte zu den propagandistischen Meisterleistungen der Corona-Manager. Weil doch die „Infektionsausbrüche“ immer erst dann auftraten, wenn man begann, in großer Zahl Menschen auf ein Irgendetwas zu testen, jedenfalls nicht auf das Coronavirus!

Überall dort, wo Menschen in großer Zahl relativ eng zusammenleben, sind die Bedingungen ausgezeichnet, um „Ausbrüche“ zu ermitteln, indem dort Testteams, am besten unangemeldet einrücken und massenhaft wie faktisch auch zwanghaft die Menschen auf bedeutungslose Genschnipsel testen.

Flüchtlingsunterkünfte wurden daher im Sommer 2020 erste Wahl (7 bis 9). Schauen wir doch mal, ob wir in diesem Sommer ähnliches erleben.

Spalten und somit die Menschen gegeneinander aufzustellen, war schon immer ein probates Mittel zum Machterhalt. Also wird man auch im Jahre 2021 das versuchen, was ein Jahr zuvor durchaus funktionierte: Spätestens ab dem Frühherbst werden Familienfeiern, Hochzeiten und ähnliche private Veranstaltungen, bei denen sich Menschen als soziale Gemeinschaften zusammenfinden, um zu feiern oder auch zu trauern, als Testziele auserkoren (10 bis 12).

Nur ein einziger „Positiver“ — Sie wissen schon, positiv getestet auf etwas, was kein Coronavirus ist — wird den ganzen Zirkus an Grundrechtseinschränkungen für die betroffene soziale Gemeinschaft nach sich ziehen. Damit wird zudem konsequent die Disziplinierung der Bevölkerung vorangetrieben, sich an „die Regeln“ antisozialer Distanzierung zu halten.

Doch vor allem wird es erneut die Schwächsten treffen, jene Menschen, die sich nicht wehren können. Man hat im vergangenen Winter in Deutschland quasi alle Menschen in Pflegeheimen gentherapeutisch behandelt, also mit mRNA, künstlich hergestelltem Genmaterial gespritzt. Wenn es die Meinungshoheit fertigbringt, den Leuten einzureden, dass diese Therapie — in der Regel fälschlicherweise Impfung genannt — leider, leider, leider nur ein halbes Jahr wirksam ist, könnte man diese Nummer erneut durchziehen.

Wir könnten also erleben, dass man ab dem Spätsommer, unter dem Vorwand die Alten schützen zu müssen, wieder zunehmend in Kliniken und Pflegeheimen testen wird, um „Infektionsausbrüche“ zu ermitteln. Schließlich ist ein respektabler Teil von Bewohnern dieser Einrichtungen ab Februar komplett gentherapiert worden. Ein halbes Jahr ist dann bereits vorüber und man stellt mit gespieltem Erschrecken fest, dass die „Impfstoffe“ nicht mehr schützen würden. Dazu zwingt man die dort lebenden Menschen, einschließlich Pflegepersonal, erneut in Quarantäne und zu widersinnigen „Hygiene-Maßnahmen“. Das alles verbunden mit der „rettenden Perspektive“, sich erneut spritzen zu lassen.

Ja, und dann wird man natürlich auf dem Thema „Mutanten“ herum kauen — lange, intensiv, primitiv, impertinent. Der für genau solche Geschichtchen von der Gates-Stiftung mit Milliönchen bedachte Spiegel fühlt sich dieser Aufgabe in herausragender Weise verpflichtet. Wenn die „Menschen unvorsichtig“ würden — heißt, ein normales, nicht von Ängsten gesteuertes Leben führen würden —, „könnten die Infektionszahlen hochschnellen“. Der psychisch wohl in argen Nöten steckende „Gesundheitsexperte“ Karl Lauterbach darf dabei erneut seine substanzlosen, paranoiden Zukunftsbilder im „Qualitätsblatt“ auswalzen (13, 14).

Ich kenne keine Infektionszahlen. Ich kenne lediglich PCR-Testpositivzahlen auf rudimentären Genschnipseln. Neue „Mutanten“ sind jene von Genschnipseln, jene des S-Proteins, an dem seit Jahrzehnten intensiv geforscht wird (15). Diese Proteine sind das tatsächliche Futter für „neue Impfstoffe“, da ja die „alten Impfstoffe“ leider nicht mehr wirken würden.

„Die rasante Ausbreitung der Variante B.1.617.2 (in Großbritannien) bereitet Experten dennoch Sorgen. (…) Großbritannien und die WHO stuften die Variante vor einigen Wochen als besorgniserregend ein. Was B.1.617 potenziell gefährlich macht, ist ein Mix aus zwei Mutationen, ‚E484Q‘ und ‚L452R‘. Sie ist deshalb auch als ‚Doppelmutante‘ bekannt, weist aber noch deutlich mehr Genveränderungen auf. Was genau diese Mutationen bewirken, können Forschende noch nicht genau sagen“ (16) … bla, bla, bla …

Aber gefährlich müssen „die Mutanten“ (ein Unwort) auf jeden Fall sein, denn das Geschäft läuft doch gerade so blendend. Da muss neues Ungemach herbei gezaubert werden. Kein Problem, dafür gibt es schließlich die Qualitätspresse (Hervorhebung durch Autor):

„Geimpfte und Genesene sind normalerweise vor einer erneuten Infektion mit dem Coronavirus gewappnet, weil ihr Immunsystem den Erreger bereits kennt und ihn gezielt ausschalten kann. Die nun aufgetretenen Mutationen verändern das Virus jedoch so, dass es der Immunabwehr womöglich entkommen kann. Solche Genveränderungen werden auch Fluchtmutationen genannt. Im schlimmsten Fall könnten durch sie auch Geimpfte und Genesene erneut schwer erkranken. Die Pandemie würde von vorn beginnen“ (16i).

Wie nur ist jenen zu helfen, die einen solchen Mist noch immer glauben und deshalb bereit sind, auch weiterhin — möglicherweise für ihr Restleben — ein Leben in Gängelung und Unfreiheit in Kauf zu nehmen? Ein einziger Satz in diesem Propagandaartikel des Spiegel entlarvt die ganze Inszenierung:

„Laut der britischen Behörde für gesundheitliche Sicherheit (UKHSA) könnte auch vermehrtes Testen ein Grund für den Anstieg der Infektionszahlen sein“ (16ii).

Ach nein, ja wirklich?

Lesen Sie bitte genau, was da für ein Blödsinn steht, unreflektiert abgedruckt durch den Spiegel. Genauer hingeschaut, steckt hinter dem Blödsinn ein Freudscher Versprecher. Denn da es ja wohl jedem kurz nachdenkenden Menschen eingehen sollte, dass Infektionszahlen nicht durch Testen ansteigen, sondern durch Testen möglicherweise ermittelt werden könnten (was nicht der Fall ist), wird das Narrativ sichtbar. Mit dem Testen werden fiktive Infektionszahlen produziert!

Wie hoch die tatsächliche Rate an dem „neuartigen Virus“ „Infizierter“ in Deutschland ist, weiß kein Mensch. Danach wurde ja auch, vom Ausrufen der Pandemie an, durch die Verantwortlichen des der Bundesregierung unterstehenden Robert Koch-Instituts (RKI) ganz bewusst nicht geforscht. Weder existieren die dafür erforderlichen Methoden des Testes, noch die des statistischen Erfassens.

Ja aber warum denn nur? Die Antwort ist schlicht: Es soll nicht enden, wie ich es schon mehrfach betonte und so lesen wir (Hervorhebung durch Autor):

„Bisher hält die britische Regierung dennoch an ihrem Vorhaben fest, alle Coronamaßnahmen am 21. Juni aufzuheben. Allerdings soll der Schritt zuvor erneut geprüft werden. Wissenschaftler und Regierungsmitglieder hatten zuletzt eingeräumt, dass wegen der Variante der Zeitplan nach hinten geschoben werden könnte“ (16iii).

Diese „alten Impfstoffe“ haben allerdings auch so nicht gewirkt, niemals nachweislich gewirkt im Sinne einer ausgewogenen Prävention vor Erkrankung an einem angeblich „tödlichen Virus“, den komischerweise nie ein Mensch gesehen hat und auf den auch nie getestet wurde! Nicht wenige Zeitgenossen glauben freilich eben das.

Mitmachen bei der Plandemie oder aussteigen?

Zugegeben, so einfach ist diese Frage nicht zu beantworten, denn es gibt nicht die eine Antwort, sondern eine Fülle von Herausforderungen in unserem Alltag, und mit deren Umgang ergeben sich die Antworten.

Was kann man nun tun, um das aktuelle Plandemie-Szenario wenigstens nicht aktiv mit zu befeuern? Aus Sicht des Autors ist die Testvermeidung eine dieser Möglichkeiten.

Keine der bekannten Testmethoden kann — in der Art und Weise wie diese bislang verwendet werden — Viren, Infektionen oder gar Krankheiten nachweisen. So sind sie aus medizinischer Sicht ohne jede Bedeutung. Es ist doch inzwischen mehr als offensichtlich, dass diese Tests politisches Werkzeug sind und die Maßnahmen, die auf den Testergebnissen fußen, ebenso politischen und eben nicht medizinischen Zwecken dienen.

Außerdem: Die Masken sind nach wie vor von überragender Bedeutung für die Weiterführung der Plandemie. Solange diese brav von den Menschen getragen werden, solange wird man auch das psychologische Moment ausnutzen, das in uns ein Gemisch von diffuser Angst und Gehorsam erzeugt. Das Folgende kann man beim RKI nachlesen und wenn Sie aufmerksam genug sind, erkennen Sie, dass es einer Offenbarung gleichkommt (Hervorhebungen durch Autor):

„Verschiedene Studien legen den Nutzen von Masken nahe, da sie zur verminderten Aufnahme und Abgabe von infektiösen Tröpfchen über die Atemwege führen und so vor allem auch Übertragungen durch präsymptomatische SARS-CoV-2-TrägerInnen reduzieren können“ (17).

„Nahelegen“ und „können“ bezeugen die Scharlatanerie der Behörde. Wissenschaftlich belastbare Erkenntnisse, welche auch noch die Drangsalierung einer ganzen Bevölkerung rechtfertigen sollen, sähen anders aus. Das RKI, auf dessen Empfehlungen sich ja schließlich die Regierung beruft, legt dazu zwar acht Quellen bei (14i), kann aber mit diesen nicht eine einzige Studie vorlegen, in der abgewogen und wissenschaftlich begründet ein medizinischer Nutzen von Mund-Nase-Bedeckungen im Alltag nachgewiesen wird.

Den Leuten Masken aufzuzwingen, ist also ohne jede seriöse, medizinische Grundlage. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, wie er mit dieser, an ihm versuchten Disziplinierungsmaßnahme umgeht. Eines ist Fakt: Ohne Mut wird man sich der Disziplinierung kaum entziehen können.

Obiger Text befasste sich vor allem mit dem operativen Vorgehen innerhalb der derzeit laufenden strategischen Operation, die als zielgerichtet herbeigeführter „Krieg gegen das Virus“ bezeichnet werden kann. Doch schließt das nicht aus, dass wir mit neuen strategischen Operationen aus den Häusern der Eliten konfrontiert werden. Neue Bedrohungen werden bereits in deren Hirnen konstruiert und das Durchexerzieren derselben steht unmittelbar bevor.

Ganz so wie bei beim Corona-Krieg, dem die Strategieübung „Event 201“ vorausging (18), planen die „Weltverbesserer“ aus dem Dunstkreis des Weltwirtschaftsforums (WEF) von Davos für den 9. Juli des Jahres die Übung „Cyber Polygon“, in welcher Angriffe auf digitale Infrastruktur simuliert werden (19, 20).

Zwischen dem „Event 201“ und dem „Ausbruch der Pandemie“ lagen gerade einmal zwei Monate. Wir können davon ausgehen, dass auch das derzeit konstruierte und mit „Cyber Polygon“ simulierte Problem zur gegebenen Zeit wie eine schicksalhafte Katastrophe über uns hereinbrechen wird, um uns alle zusammenzuschweißen, wenn es darum geht, diesen angeblichen, neuerlichen Angriff auf uns alle, abzuwehren (21). Ja, und dann gibt es schließlich noch die „Klimakatastrophe“ …

Bitte bleiben Sie schön aufmerksam, liebe Leser.


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Artikel erschien am 12. Juni 2021 unter dem Titel „Corona-Sommerzirkus 2.0 auf Peds Ansichten und ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung — Nicht kommerziell — Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden.


Quellen und Anmerkungen:

(a1) Beweisumkehr akzeptiert der Herausgeber dieses Blogs nicht. Der Bundesregierung unterstelle ich im speziellen Fall Fake News bei bis heute nicht wissenschaftlich begründeten, ermittelten beziehungsweise nachgewiesenen „Infektionszahlen“. Sie ist für die Erfassung direkt verantwortlich zu machen. Sie beauftragt und steuert ihre „Infektionsbehörde“, das RKI.
(1 bis 1ii) 16. Mai 2021; DLF; Newsblog zum Coronavirus; https://www.deutschlandfunk.de/newsblog-zum-coronavirus-debatte-um-aufhebung-der.2852.de.html?dram:article_id=472514
(2, 2i) 17. Mai 2021; ARD-Tagesschau; Regierung zur Coronalage: „Keine Entwarnung für den Sommer“; https://www.tagesschau.de/inland/rki-corona-153.html
(3) 25. August 2020; WDR; Corona-Hotspot Gangelt: Ein halbes Jahr danach; https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/corona-pandemie-ausbruch-gangelt-100.html
(4) 18. Juni 2020; ARD-Tagesschau; Carsten Schabosky; Tönnies: Der Schlachthof wird zum Politikum; https://www.tagesschau.de/inland/coronavirus-schlachtbetriebe-toennies-101.html
(5) 23. Juli 2020; FAZ, dpa; 2119 Corona-Fälle wegen Ausbruch bei Tönnies; https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/2119-corona-faelle-wegen-ausbruch-bei-toennies-16872749.html
(6) 5. Oktober 2020; Zeit, Reuters, fo; Erneut 81 Corona-Fälle in Tönnies-Schlachthof; FAZ, dpa; https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-10/toennies-fleischindustrie-coronavirus-soegel-ausbruch-schlachthof
(7) 17. Mai 2020; ZDF; 70 Corona-Fälle in Flüchtlingsheim; https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-faelle-fluechtlingsheim-augustin-102.html
(8) 20. Mai 2020; FAZ; Jochen Remmert, Marie Lisa Kehler; Dutzende Corona-Fälle in Mainzer und Frankfurter Flüchtlingsheimen; https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/viele-corona-faelle-in-fluechtlingsheimen-in-mainz-und-frankfurt-16778651.html
(9) 10. September 2020; Donaukurier, dpa; Corona-Fälle in zwei Flüchtlingsheimen in Augsburg; https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Covid-19-Corona-Faelle-in-zwei-Fluechtlingsheimen-in-Augsburg;art155371,4684551
(10) 29. September 2020; Merkur; Martina Lippl, Jennifer Lanzinger; Riesiger Ausbruch bei privater Feier — 900 Menschen in Quarantäne; https://www.merkur.de/welt/corona-deutschland-bielefeld-zahlen-aktuell-rki-familienfeier-hamm-nrw-maskenpflicht-news-merkel-zr-90053038.html
(11) 25. September 2020; n-tv, dpa; Spreader-Event in Bielefeld: 20 Corona-Fälle nach Familienfeier; https://www.n-tv.de/panorama/20-Corona-Faelle-nach-Familienfeier-article22060407.html
(12) 8. Oktober 2020; BR24; Sechs positive Corona-Fälle nach Familienfeier in Oberfranken; https://www.br.de/nachrichten/bayern/sechs-positive-corona-faelle-nach-familienfeier-in-oberfranken,SCoXrkY; Anmerkung des Autors zum Titel der Nachricht: Was ist ein „positiver Corona-Fall“?
(13) 14. Mai 2020; Der Spiegel; Fragen und Antworten zur Förderung durch die Gates-Stiftung; https://www.spiegel.de/backstage/fragen-und-antworten-zur-foerderung-durch-die-bill-and-melinda-gates-stiftung-a-dac661f6-210a-4616-b2d2-88917210fed4
(14) 5. Juni 2021; Der Spiegel; Delta-Mutante setzt sich laut Intensivmedizinern durch; https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-delta-mutante-setzt-sich-laut-intensivmedizinern-durch-a-ea01dd71-45ef-479a-872d-3456e0cb03c0?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
(15) Mai 2008; National Center for Biotechnology Information; Yuxiang Wei, Changmei Yang, Baojun Wei und weitere; RNase-resistant Virus-Like Particles Containing Long Chimeric RNA Sequences Produced by Two-Plasmid Coexpression System; https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18305135/; ausführlich: 16.02.2008; https://jcm.asm.org/content/46/5/1734
(16 bis 16iii) 28. Mai 2021; Spiegel Wissenschaft; Infektionszahlen in Großbritannien steigen wieder; https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-mutante-aus-indien-infektionszahlen-in-grossbritannien-steigen-wieder-a-fa798fcd-58a2-43b5-b716-5155c7e44dd5?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
(17, 17i) 3. Juni 2021; RKI; Epidemiologisches Bulletin 22; Präferenz bei der Maskenwahl, Tragepraxis und häufige Anwendungsfehler während der Covid-19-Pandemie im Sommer 2020; https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/22_21.pdf?__blob=publicationFile; Seite 3.
(18) 21. April 2021; Deutscher Bundestag; Drucksache 18/763; Kleine Anfrage von Abgeordneten der AfD; https://dserver.bundestag.de/btd/19/187/1918763.pdf; Seite 2.
(19) WEF, Cyber Polygon; https://www.weforum.org/projects/cyber-polygon; abgerufen: 8. Juni 2021.
(20) Cyber Polygon, geplante Simulation am 9. Juli 2021; https://cyberpolygon.com/; abgerufen: 8. Juni 2021.
(21) 3. Juni 2021; The Blog Cat; Brandon Smith; Cyber Polygon: Wird das nächste Kriegsspiel der Globalisten zu einer weiteren willkommenen Katastrophe führen?; https://www.theblogcat.de/uebersetzungen/cyber-polygon-03-06-2021/

Das Wunder von Lima

Überraschend siegte bei den peruanischen Präsidentschaftswahlen der sozialistische Kandidat — gegen das Estblishment des Landes und massive US-Interessen.

von Rubikons Weltredaktion

Es ist möglich, in Lateinamerika gegen eine eingesessene Herrscherdynastie und gegen die USA eine Wahl zu gewinnen. Bei den peruanischen Präsidentschaftswahlen scheint alles auf einen Sieg des linken Kandidaten Pedro Castillo hinauszulaufen. Castillos Sieg ist nicht nur deshalb bemerkenswert, weil er ein sozial denkender Lehrer und Sohn einer analphabetischen Bauernfamilie ist; seine Gegenkandidatin Keiko Fujimori hat auch weitaus mehr Geld in den Wahlkampf gesteckt als er. Mehr noch: Es gab auch eine gnadenlose Propagandaoffensive gegen ihn — so berichten es Medea Benjamin und Leonardo Flores von CodePink.

Medea Benjamin und Leonardo Flores

Der Landlehrer Pedro Castillo ist bereit, ein neues Kapitel in Perus Geschichte zu schreiben

Außenpolitisch wird Castillos Sieg einen schweren Schlag für die US-Interessen in der Region und einen wichtigen Schritt zur Reaktivierung der lateinamerikanischen Integration bedeuten.

Mit seinem breitkrempigen Bauernhut und dem überdimensionalen Lehrerstift in der Hand ist Pedro Castillo durchs Land gereist, um die Wähler aufzufordern, sich einem Aufruf anzuschließen, der während der verheerenden Pandemie besonders dringlich ist: „No más pobres en un país rico“ — Keine armen Menschen mehr in einem reichen Land.

In einer spannungsgeladenen Wahl mit einem riesigen Stadt-Land- und Klassengefälle sieht es so aus, als sollte der Landlehrer, Farmer und Gewerkschaftsführer Geschichte schreiben, indem er die mächtige rechtsextreme Kandidatin Keiko Fujimori, Spross der politischen „Fujimori-Dynastie“ des Landes, mit weniger als einem Prozent besiegt.

Fujimori zweifelt das Wahlergebnis an und spricht von weitverbreitetem Wahlbetrug. Ihr Wahlkampfteam konnte nur Beweise vereinzelter Unregelmäßigkeiten vorlegen, und bis jetzt gibt es nichts, was auf eine manipulierte Wahl hindeutet. Allerdings kann sie einige Stimmen anfechten, um das endgültigen Ergebnis zu verzögern, und ähnlich wie in den USA wird auch ein Betrugsvorwurf des unterlegenen Kandidaten für Unsicherheit sorgen und die Spannungen im Land erhöhen.

Castillos Sieg ist nicht nur deshalb bemerkenswert, dass er ein linker Lehrer und Sohn analphabetischer Bauern ist und seine Gegnerin Fujimori bei Weitem mehr Geld in den Wahlkampf gesteckt hat als er, sondern weil es eine gnadenlose, an historische Ängste von Perus Mittelklasse und Eliten anknüpfende Propagandaoffensive gegen ihn gab. Es war ähnlich wie kürzlich bei dem progressiven Kandidaten Andrés Arauz, der die Präsidentschaftswahlen in Ecuador knapp verlor, aber noch intensiver.

Der Grupo El Comercio, ein Medienimperium, der 80 Prozent von Perus Zeitungen kontrolliert, führte die Angriffe auf Castillo an. Sie bezichtigten ihn, ein Terrorist mit Verbindungen zum „Leuchtenden Pfad“ zu sein — einer Guerillaorganisation, deren Konflikt mit dem Staat zwischen 1980 bis 2002 zu Zehntausenden Toten geführt und die Bevölkerung traumatisiert hat.

Doch Castillos Verbindung zum Leuchtenden Pfad ist sehr fadenscheinig: Als einer der Führer der Bildungsgewerkschaft Sutep soll Castillo gute Beziehungen zur Bewegung für Amnestie und Grundrechte Movadef gepflegt haben, einer Gruppe, die angeblich der politische Flügel des Leuchtenden Pfades war. In Wirklichkeit war Castillo selbst ein Rondero, als der Aufstand seinen Höhepunkt erreichte. Ronderos waren bäuerliche Selbstverteidigungsgruppen, die ihre Dörfer vor der Guerilla schützten und auch heute noch für Sicherheit vor Gewalt und Kriminalität sorgen.

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Der Wahlzettel für die Stichwahl (Cheep, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons).

Zwei Wochen vor den Wahlen, am 23. Mai, wurden in der ländlichen Stadt San Miguel del Ene 18 Menschen massakriert. Die Regierung machte sofort die Überreste des Leuchtenden Pfades, die in den Drogenhandel verwickelt sind, verantwortlich, obwohl sich bis jetzt keine Gruppe zu dem Anschlag bekannt hat. Die Medien brachten den Angriff mit Castillo und seinem Wahlkampfteam in Verbindung und schürten Ängste vor weiterer Gewalt, sollte er die Präsidentschaft gewinnen. Castillo verurteile den Angriff und erinnerte daran, dass es im Vorfeld der Wahlen 2011 und 2016 zu ähnlichen Massakern gekommen war. Fujimori ihrerseits legte nahe, dass eine Verbindung Castillos zu den Morden bestehe.

An der Wirtschaftsfront wurde Castillo bezichtigt, ein Kommunist zu sein, der Schlüsselindustrien verstaatlichen wolle und der Peru in eine „grausame Diktatur“ wie Venezuela verwandeln würde. Werbeplakate entlang Limas Hauptverkehrsader fragten die Bevölkerung: „Würden Sie gern in Kuba oder Venezuela leben?“ mit Bezug auf einen Sieg von Castillo.

Zeitungen brachten Castillos Wahlkampf mit der Entwertung der peruanischen Währung in Zusammenhang und warnten, dass ein Sieg Castillos vor allem die Einkommensschwachen am meisten treffen würde, weil Unternehmen schließen oder ins Ausland abwandern würden. Immer und immer wieder musste Castillos Team klarstellen, dass er kein Kommunist sei und nicht vorhabe, Industrien zu verstaatlichen, sondern vielmehr die Verträge mit den Multis neu auszuhandeln, sodass ein größerer Teil der Gewinne den lokalen Gemeinden bleibt.

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Peruanische Zeitung, die Angst vor Castillos Einfluss auf die Währung verbreitet (Marco Teruggi, @Marco_Teruggi).

Gleichzeitig wurde Fujimori von den Medien während des Wahlkampfes mit Samthandschuhen angefasst. So behauptete beispielsweise die oben abgebildete Zeitung, dass „Keiko Arbeit, Essen, Gesundheit und eine sofortige Reaktivierung der Wirtschaft garantiert“.

Ihre Vergangenheit als First Lady während der brutalen Herrschaft ihres Vaters Alberto Fujimori wird von den Konzernmedien weitgehend ausgeblendet. So kann sie weiter behaupten, dass „der Fujimorismo den Terrorismus besiegt hat“, ohne auf die Schrecken angesprochen zu werden, die der Fujimorismo in Peru angerichtet hat, darunter die Zwangssterilisation von mehr als 270.000 Frauen und 22.000 Männern (1), für die ihr Vater vor Gericht steht. Zurzeit sitzt er wegen anderer Menschenrechtsverletzungen und Korruption im Gefängnis, doch Keiko hat versprochen, ihn im Falle ihres Sieges freizulassen.

Ebenso verschweigen die Medien die Tatsache, dass Keikos seit vorigem Jahr gegen Kaution auf freiem Fuß ist, da gegen sie ein Ermittlungsverfahren wegen Geldwäsche läuft — ohne präsidiale Immunität wird sie wahrscheinlich im Gefängnis landen.

Die internationalen Medien unterschieden sich nicht in der unausgewogenen Berichterstattung über Castillo und Fujimori. So warnte zum Beispiel Bloomberg, dass „die Eliten zittern“ beim Gedanken an Castillo als Präsident und die Financial Times titelte: „Perus Elite in Panik bei der Aussicht auf einen Sieg der Linksextremen bei den Präsidentschaftswahlen.“

Perus Wirtschaft ist in den vergangenen 20 Jahren eindrucksvoll gewachsen, aber dieses Wachstum hat nicht „alle Boote angehoben“ (2). Millionen von Peruanern in ländlichen Gebieten wurden vom Staat im Stich gelassen. Hinzu kommt, dass Peru, ähnlich wie viele Nachbarländer — so zum Beispiel Kolumbien, Chile und Ecuador —, zu wenig in das Gesundheitswesen, die Bildung und andere Sozialprogramme investiert hat. Das Gesundheitssystem wurde derart geschwächt, dass Peru nun bei den Pro-Kopf-Covid-19-Todesfällen die ganze Welt anführt.

Zusätzlich zu dem Gesundheitsdesaster haben die Peruaner viele politische Turbulenzen erlebt, die durch eine außergewöhnliche Anzahl von Korruptionsfällen auf höchster Ebene und vier Präsidenten in drei Jahren gekennzeichnet sind. Fünf der letzten sieben Präsidenten waren mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Im Jahr 2020 wurde Präsident Martin Vizcarra ebenfalls der Korruption beschuldigt, angeklagt, abgesetzt und durch Manuel Merino ersetzt. Doch dieses Manöver wurde als parlamentarischer Putsch angeprangert, was zu mehrtägigen massiven Straßenprotesten führte. Nur fünf Tage nach seinem Amtsantritt trat Merino zurück und wurde durch den derzeitigen Präsidenten Francisco Sagasti ersetzt.

Eines von Castillos wichtigsten Wahlversprechen ist die Einberufung eines Verfassungsreferendums, um das Volk entscheiden zu lassen, ob es eine neue Verfassung will oder die aktuelle, die 1993 unter dem Regime von Alberto Fujimori entstand und den Neoliberalismus in ihrem Rahmen verankert, beibehalten möchte (3).

„Die aktuelle Verfassung priorisiert private Interessen über öffentliche Interessen, Profit über Leben und Würde“, steht in seinem Regierungsplan. Castillo schlägt vor, dass eine neue Verfassung Folgendes beinhaltet: Anerkennung und Garantien für das Recht auf Gesundheit, Bildung, Nahrung, Wohnung und Internetzugang; Anerkennung der Indigenen und der kulturellen Vielfalt Perus; Anerkennung der Rechte der Natur; Neugestaltung des Staates mit Fokus auf Transparenz und Bürgerbeteiligung und eine Schlüsselrolle für den Staat in der strategischen Planung, um das Primat des öffentlichen Interesses sicherzustellen.

Außenpolitisch bedeutet Castillos Sieg einen schweren Schlag gegen die US-Interessen in der Region und einen wichtigen Schritt zur Reaktivierung der lateinamerikanischen Integration.

Er hat versprochen, Peru aus der Lima-Gruppe zurückzuziehen, einem Zweckbündnis von Ländern, die sich für einen Regimewechsel in Venezuela einsetzen.

Darüber hinaus hat seine Partei „Peru Libre“ den Ausschluss von USAID (4) und die Schließung der US-Militärbasen im Land gefordert. Castillo hat seine Unterstützung für ein Gegengewicht zur OAS (5) bekräftigt und will sowohl die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (CELAC) als auch die Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR) stärken. Sein Wahlsieg ist auch ein gutes Omen für die Linke in Chile, Kolumbien und Brasilien, wo in den nächsten eineinhalb Jahren jeweils Präsidentschaftswahlen anstehen.

Castillo steht vor einer gewaltigen Aufgabe mit einem feindlichen Kongress, einer feindlichen Klasse von Geschäftsleuten, einer feindlichen Presse und höchstwahrscheinlich einer feindlichen Biden-Administration. Die Unterstützung durch Millionen wütender und mobilisierter Peruaner, die Veränderungen fordern, wird zusammen mit internationaler Solidarität der Schlüssel zur Erfüllung seines Wahlversprechens sein, den Bedürfnissen der ärmsten und vernachlässigtesten Teile der peruanischen Gesellschaft zu ihrem Recht zu verhelfen.


Medea Benjamin, Mitgründerin der Menschenrechtsgruppe Global Exchange und Mitgründerin von CodePink — Frauen für den Frieden, ist seit mehr als 40 Jahren eine Verfechterin der sozialen Gerechtigkeit. Als „eine der profiliertesten Anführerinnen der Friedensbewegung“ war sie eine von 1.000 normierten Frauen aus 140 Ländern, um den Friedensnobelpreis stellvertretend für die Millionen von Frauen zu erhalten, die weltweit die unverzichtbare Arbeit für den Frieden leisten. Als Autorin veröffentlichte sie mehrere Bücher, darunter: „Inside Iran“ und „Drone Warfare: Killing by Remote Control“.

Leonardo Flores ist Koordinator der Lateinamerika-Kampagne von CodePink. Er hat einen Bachelor-Abschluss in Philosophie von der University of Maryland und er brach ein Master-Programm an der University of Maryland School of Public Policy ab, um als Analyst für die Beziehungen zwischen den USA und Venezuela zu arbeiten. Leonardo wurde in Venezuela geboren und unterhält enge Verbindungen zu sozialen Bewegungen, die das Land in den letzten zwanzig Jahren verändert haben.


Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien am 8. Juni 2021 unter dem Titel „Rural Teacher Pedro Castillo Poised to Write a New Chapter in Peru’s History bei Common Dreams. Er wurde von Christoph Hohmann aus dem ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzerteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratteam lektoriert.

Keine Rechtsgrundlage mehr für Covid-Maßnahmen

In einem Interview fasst der stellvertretende Vorsitzende der FDP und Vize-Präsident des Deutschen Bundestages zusammen, warum es gemäß dem „Infektionsschutzgesetz“ keine rechtliche Grundlage für die Aufrechterhaltung der Grundrechtseinschränkungen mehr gibt und diese sofort beendet werden müssen.

Doch die Bundesregierung und insbesondere Gesundheits-Minister Jens Spahn denken bis jetzt nicht daran.

Anthony Fauci fällt in Ungnade

Anthony Fauci ist einer der bekanntesten Immunologen der USA und einer der wichtigsten Berater aller US-Regierungen seit Ronald Reagan. Er ist einer der Haupt-Protagonisten der weltweiten „Corona-Pandemie“ und vergleichbar mit Christian Drosten in Deutschland.

Fauci gilt als ein bedeutender Pharma-Lobbyist und Verfechter aller fragwürdiger Pandemie-Bekämpfungsmaßnahmen wie Masken. Er sprach sich für das Tragen mehrerer Masken übereinander sowie Lockdowns, und natürlich für die Propagierung der lebensgefährlichen RNA-„Impfungen“ aus.

Durch die Veröffentlichung seines E-Mail-Verkehrs bestätigte sich der Verdacht, dass er an durch den US-Kongress untersagter „Gain-of-function“-Foschung an Viren beteiligt war und eigenmächtig staatliche Mittel hierfür nach Wuhan umgeleitet hat. Dies hatte seine ehemalige Mitarbeiterin Dr. Judy Mikovits bereits seit Jahren behauptet. Nun wurden ihm in einem ersten Schritt seine Bezüge gestrichen.

Hier ein kurzes Video der entsprechenden Presseerklärung:

Sie könnten schon weiter sein als wir glauben

Über die Gefahren neuartiger Impfstoffe, die seit einigen Monaten millionenfach eingesetzt werden wird viel diskutiert. Die M-RNA-Impfstoffe und die Vektor-Impfstoffe sind keine Impfstoffe im herkömmlichen Sinn, und sie werden mit einer „Nofallzulassung“ ohne ausreichende Erprobung und in Unkenntnis der Langzeitfolgen millionenfach eingesetzt.

Dass sie die DNA unserer Zellen verändern, ist mittlerweile vielen Menschen bekannt. Das Ausmaß der Nebenwirkungen und die Zahl der Todesfälle nach der Impfung werden in den Mainstream-Medien und regierungsnahen Organen praktisch nicht erwähnt oder verharmlost und untertrieben.

Gleichzeitig geht in den unabhängigen Medien die Diskussion um die Wirkungen und Inhaltsstoffe der Impfungen weiter. Über seltsame Effekte wird da berichtet: metallische Gegenstände haften um die Einstichstelle der Injektion, der Körper ist magnetisch. Dazu gibt es zahlreiche Videos. Es gibt Gerüchte, dass Geimpfte Personen andere anstecken können. In den injizierten Substanzen sind Nanopartikel enthalten, kleinste metallische Partikel, die sich offenbar in verschiedenen Körperteilen ansammeln.

Und dann gibt es da eine weitere „Forschungsrichtung“: Die Entwicklung „selbstverbreitende, also gewissermaßen ansteckende Impfungen“.

In der Schrift: „Technologies to address Global Catastrophic Biological Risks“, herausgegeben von keiner geringeren als der „Johns Hopkins Bloomberg School for Public Health“ wird ausführlich auf diese Art von Impfungen eingegangen. Sie wurde bereits an Kaninchen erprobt.

Wir dokumentieren hier einen Beitrag der US-amerikanischen Organisation „Children’s Health Defense“ zu diesem Thema. Es handelt sich um eine maschinelle Übersetzung, so dass der Text stellenweise stilistische Unzulänglichkeiten aufweisen kann.

Sich selbst verbreitende“ Impfstoffe bergen mehrere Risiken für die Gesellschaft – einschließlich des Endes der informierten Zustimmung

Die Befürworter argumentieren, dass selbstdisseminierende Impfstoffe bedeuten könnten, dass sie keine komplexen Massenimpfprogramme mehr durchführen müssen. Kritiker sagen, dass die Impfstoffe viele Gesundheitsrisiken bergen und außerdem das Ende der informierten Zustimmung bedeuten würden.

Von Childrens’s Health Defense

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Im Oktober 2019 war das Johns Hopkins University Center for Health Security Mitveranstalter der Pandemieübung „Event 201„.

Etwas mehr als ein Jahr später, als sich das Szenario von Event 201 von „hypothetisch“ zu konkret wandelte, wurde klar, dass die Sponsoren der Veranstaltung beabsichtigten, den Großteil der Welt gegen COVID-19 impfen zu lassen.

Dieses Ziel zu erreichen, ist jedoch eine „monumentaleHerausforderung„. In den USA lehnt mehr als ein Drittel (38% bis 45%) der Erwachsenen die nicht lizenzierten Injektionen mit Notfallgenehmigung weiterhin ab, trotz einer Marketingkampagne, die sowohl Zuckerbrot (von der Chance auf Geldzahlungen bis hin zu einer kostenlosen Bestellung von Pommes Frites) als auch Peitsche (wie z.B. böseAufrufe, „persönlich zu werden“ und die Ungeimpften zu „meiden“) beinhaltet.

Obwohl einige der Ungeimpften den Meinungsforschern sagen, dass sie planen, sich irgendwann impfen zu lassen, bleibt eine solide Minderheit entschlossen, dies nie zu tun. Das gleiche Muster scheint weltweit zu gelten: Ungefähr ein Drittel der Erwachsenen weltweit gab an, dass sie sich nicht impfen lassen werden.

Während Sozial- und Verhaltenswissenschaftler mit „Soft Science“-Techniken versuchen, das Vertrauen in denImpfstoff zu stärken, haben Bankwissenschaftler eine andere Option in der Hinterhand – gentechnisch hergestellte Impfstoffe, die sich „wie übertragbare Krankheiten bewegen durch Populationen“ und sich „von Wirt zu Wirt“ ausbreiten.

(noch) nicht Mainstream

Theoretisch können selbstausbreitende Impfstoffe (auch als selbstausbreitende oder autonome Impfstoffe bezeichnet) so gestaltet werden, dass sie entweder übertragbar („auf eine einzige Übertragungsrunde beschränkt“) oder übertragbar („zu einer unbegrenzten Übertragung fähig) sind.“

Impfstoff-Wissenschaftler räumen ein, dass übertragbare Impfstoffe „noch nicht Mainstream sind, aber die Revolution in der Genomtechnik verspricht, dass sie es werden.“

Die Hersteller von selbstdisseminierenden Impfstoffen verwenden die rekombinanteVektortechnologie, um genetisches Material von einem Zielerreger auf das „Chassis“ eines viralen Vektors zu bauen, der als „gutartig“, „unschädlich“ oder „avirulent“ gilt. Dies ähnelt dem viralenVektoransatz, der zur Herstellung der COVID-Impfstoffe von Johnson & Johnson und AstraZeneca verwendet wird.

CHD fordert FDA auf,COVID-ImpfstoffevomMarkt zu nehmen-Kommentarabgeben

Für Johns Hopkins scheint der Reiz von Impfstoffen, die absichtlich so konstruiert sind, dass sie sich selbst zerstören, offensichtlich zu sein. Das Zentrum für Gesundheitssicherheit der Universität machte seinen Fall explizit in einem 2018Bericht, „Technologies to Address Global Catastrophic Biological Risks“. In dem Bericht heißt es: „Diese Impfstoffe könnten die Durchimpfungsrate in menschlichen … Populationen dramatisch erhöhen, ohne dass jeder Einzelne geimpft werden muss.“

Die Autoren des Berichts führen die utilitaristischen Implikationen der Selbstimpfung weiter aus: „Nur eine kleine Anzahl von geimpften Individuen wäre erforderlich, um einer größeren anfälligen Bevölkerung Schutz zu gewähren, wodurch die Notwendigkeit von Massenimpfungen entfällt.“

Aus programmatischer Sicht hätte diese Strategie den Vorteil, „billiger zu sein, als jeden vonHand zu impfen“. Vielleicht noch bedeutsamer ist jedoch, dass sie eine der „heiklen ethischen Fragen“ umgehen würde, mit denen Massenimpfprogramme routinemäßig ringen: die informierteZustimmung.

Wie das Center for Health Security der Universität in seinem Bericht kurz einräumte, würde die Selbstdisseminierung von Impfstoffen es im Grunde unmöglich machen, dass „diejenigen, an die der Impfstoff später weitergegeben wird“, überhaupt eine informierte Zustimmung geben könnten.

Geben Sie den Tieren die Schuld

Im Jahr 2020 schrieben die Forscher in Nature Ecology & Evolution, dass virale Zoonosen (Krankheiten, von denen man annimmt, dass sie vom Tier auf denMenschen überspringen) ein fester Bestandteil des „globalen Denkens“ und ein zentrales Element des pandemiebesessenen globalen Gesundheitszeitgeistes geworden sind.

Trotz des unbewiesenen zoonotischen Ursprungs von SARS-CoV-2 (der von Persönlichkeiten wie Robert Redfield, dem ehemaligen Direktor der Centers for Disease Control and Prevention, angezweifelt wird), hat der Coronavirus-Hype des vergangenen Jahres dazu beigetragen, die populäre Wahrnehmung zu verstärken, dass Wildtierpopulationen einen bedrohlichen Kessel latenter viraler Bedrohungen darstellen – die nur die richtigen Umstände benötigen, um in eine für den Menschen gefährliche Aktion zu münden.

Indem sie den COVID-Moment in eine bequeme wissenschaftliche Gelegenheit umwandeln, schlagen die Forscher vor, dass das angebliche „Versagen, die SARS-Cov-2-Pandemie einzudämmen“, eine Begründung für die beschleunigte Einführung von selbstzerstörenden Impfstoffen liefert. Wie einige Journalisten die Frage du jour formuliert haben: „Wäre es nicht großartig, wenn wilde Tiere gegen die verschiedenen Krankheiten, die sie beherbergen, geimpft werden könnten, so dass diese Mikroben nie eine Chance bekommen, sich auf den Menschen zu übertragen?“

Die Forschung an übertragbaren Impfstoffen ist auch auf der Liste der Finanzierungsprioritäten von Regierungsbehörden wie der DefenseAdvancedResearch Projects Agency (DARPA) und den National Institutes of Health (NIH) und, wie berichtet, von Geldgebern wie der GatesFoundation aufgestiegen.

Zumindest offiziell lag das Hauptaugenmerk der Selbstimpfungsforschung bisher auf Wildtierpopulationen. Obwohl es die Praxis der direkten Impfung von Wildtieren (z.B. gegen Tollwut) seit den 1960er Jahren gibt, sind es die langjährigen Bemühungen, sterilisierende Impfstoffe bei Wildtieren zu entwickeln (euphemistisch „Immunokontrazeption“ genannt), sowie die jüngsten Fortschritte in der Gentechnik, die „eine Grundlage für die Forschung an übertragbaren Impfstoffen geschaffen haben.“

Die Forscher erklären, wie die gezielte Bekämpfung von Wildtierreservoiren funktionieren soll:

„Die Idee besteht im Wesentlichen darin, einen kleinen Teil einer [Wildtier-]Population durch direkte Impfung zu impfen. Diese sogenannten Gründer werden dann den Impfstoff passiv an andere Tiere weitergeben, denen sie entweder durch Berührung, Sex, Säugen oder das Einatmen der gleichen Luft begegnen. Durch diese Interaktionen könnte sich allmählich eine Immunität auf Populationsebene aufbauen.“

Als spanische Forscher einen begrenzten Feldversuch mit Kaninchen durchführten, entwickelten etwa 50 % der ungeimpften Kaninchen Antikörper, nachdem sie mit geimpften Kaninchen zusammen untergebracht waren, die einen übertragbaren Impfstoff entweder per Injektion oder oral erhalten hatten. Als die Forscher die Übertragung der zweiten Generation bewerteten (d. h. die Entwicklung von Antikörpern bei einer anderen Charge von Kaninchen, die mit der ersten Charge ungeimpfter Kaninchen zusammen untergebracht wurden), war die Übertragungsrate viel geringer (zwei von 24 Kaninchen).

Was kann schon schiefgehen?

Wie der Johns-Hopkins-Bericht im Jahr 2018 deutlich machte, gibt es keinen technischen Grund, warum der Ansatz der Selbstausbreitung nicht auf den Menschen angewendet werden könnte. Die Autoren räumten jedoch „mehrere große Herausforderungen“ ein, darunter die Tatsache, dass autonome Impfstoffe (wie oben erwähnt) die informierte Zustimmung überflüssig machen würden und es unmöglich machen würden, Personen auf Kontraindikationen wie Allergien zu untersuchen.

Laut Johns Hopkins und anderen ist eine weitere große Herausforderung das „nicht unbedeutende Risiko, dass das Impfvirus zurWildtyp-Virulenzzurückkehrt„, wodurch die Möglichkeit besteht, dass die Impfstoffe die Krankheit verbreiten, anstatt sie zu verhindern.

In der Tat kennt die Welt dieses Phänomen bereits in Form von Schluckimpfstoffen gegen Polio. Obwohl nicht „absichtlich so konzipiert“, gelten Schluckimpfstoffe als „ein bisschen übertragbar“ und sind anerkanntermaßen in der Lage, Polio zu verursachen.

Die Hopkins-Forscher charakterisierten die Herausforderung der Reversion pointiert als „sowohl ein medizinisches Risiko als auch ein Risiko für die öffentlicheWahrnehmung„. Eine weitere Zwickmühle, die in dem Bericht der Universität artikuliert wird, ist, dass das Rückfallrisiko zwar vielleicht durch die Entwicklung von Impfstoffen verringert werden könnte, die „schwach übertragbar“ sind, aber dies könnte den Zweck vereiteln, dass Impfstoffe von selbst „gehen“.

Auf der anderen Seite argumentieren die beiden Wissenschaftler, die am stärksten für übertragbare Impfstoffe werben, dass „selbst … wo eine Reversion häufig auftritt, [ihre] Leistung die von konventionellen, direkt verabreichten Impfstoffen oft deutlichübertreffen wird.“

Dieselben Autoren haben auch Modelle entwickelt, die darauf hindeuten, dass es besonders wirkungsvoll sein könnte, den Ball der Übertragbarkeit mit der direkten Impfung von Neugeborenen ins Rollen zu bringen.

Im September 2020 schrieben zwei Forscher im Bulletin of the Atomic Scientists, dass selbstausbreitende Impfstoffe erhebliche Nachteile haben und „ernsthafte Risiken mit sich bringen könnten“, vor allem wenn man bedenkt, dass die Wissenschaftler die Kontrolle über ihre Schöpfung verlieren, sobald sie freigesetzt wurde. Sie merkten an: „Während es sich als technisch machbar erweisen könnte, aufkommende Infektionskrankheiten … mit sich selbst ausbreitenden Viren zu bekämpfen, und während die Vorteile erheblich sein könnten, wie wägt man diese Vorteile gegen die möglicherweise noch größeren Risiken ab?“ Sie skizzierten mehrere zusätzlicheFragen:

  • Wer entscheidet über das „Wo und Wann“ der Freisetzung der Impfstoffe?
  • Was passiert, wenn es „unerwartete Ergebnisse“ und „unbeabsichtigte Konsequenzen“ wie Mutation, Spezies-Springen oder Grenzüberschreitung gibt? Zu unbeabsichtigten Folgen fügen die beiden Autoren hinzu: „Die gibt es immer.“
  • Wie sieht es mit Biowaffen und „Dual-Use“-Risiken aus – also dem Einsatz der Technologie, um „absichtlich Schaden zu verursachen“, anstatt Krankheiten zu verhindern? Fortschritte in der Pharmakogenomik, der Arzneimittelentwicklung und der personalisierten Medizin, so die beiden, könnten eine „ultra-gezielte biologische Kriegsführung“ ermöglichen.

In Bezug auf den letztgenannten Punkt lenken die Autoren des Bulletins die Aufmerksamkeit der Leser auf Bemühungen zur Immunokontrazeption bei Tieren sowie auf ein berüchtigtes Beispiel „waffenfähiger Biologie“ gegen Menschen im Südafrikader Apartheid-Ära, genannt Projekt Coast, das – angeblich erfolglos – versuchte, einen „Unfruchtbarkeits-‚Impfstoff‘ zu entwickeln, der bei schwarzen Frauen ohne deren Wissen eingesetzt werden sollte.“

Andere Wissenschaftler haben ein noch direkteres Argument gegen übertragbare Impfstoffe vorgebracht, indem sie argumentierten, dass die Risiken von sich autonom verbreitenden Impfstoffen in der Tat „die potenziellen Vorteile bei weitem überwiegen.“ Zu den Risiken gehören ihrer Ansicht nach „die Unvorhersehbarkeit von Mutationen des Virus, die Unfähigkeit, sicher in großem Maßstab zu testen, und die große potenzielle Bedrohung der Biosicherheit.“

Impfstoffwissenschaft: viele Unbekannte

Als vor ein paar Jahren die Masern und nicht COVID die Schlagzeilen beherrschten, wurden die Ungeimpften massiv zum Sündenbock für scheinbare Ausbrüche gemacht. Diese nicht auf Beweisen basierende Schuldzuweisung (die dazu diente, drakonische neue Impfvorschriften einzuführen), ignorierte das gut dokumentierte „Phänomen der MaserninfektiondurchMMR (Masern-Mumps-Röteln-Lebendimpfstoff), das seit Jahrzehnten bekannt ist“ und zu „nachweisbaren Maserninfektionen bei der überwiegenden Mehrheit der Geimpften“ geführt hat.

Die experimentellen Impfstoffe von Pfizer und Moderna COVID verwenden eine neue Boten-RNA (mRNA)-Technologie anstelle der traditionellen Lebendvirus-Technologie, die in Impfstoffen wie dem MMR-Impfstoff verwendet wird, und können daher nicht dieselbe Art von „Shedding“ produzieren.

Viele ungeimpfte Personen berichten jedoch über ungewöhnliche Symptome oder Krankheiten, nachdem sie sich in der Nähe von COVID-geimpften Personen aufgehalten haben. Unter Hinweis auf das Protokoll von Pfizer, das die Möglichkeit einer Exposition durch EinatmenoderHautkontakt mit geimpften Personen einräumt, haben besorgte Gesundheitsexperten dieFrageaufgeworfen, ob eine neueForm der Ausscheidung stattfindet.

Einige der Personen, die diese Fragen aufwerfen, haben auf den Artikel im Bulletin of the Atomic Scientists vom September 2020 hingewiesen, der den Untertitel trägt: „What could possibly go wrong?“ Im Mai 2021 versuchten die Redakteure des Bulletins, denen die Aufmerksamkeit, die der September-Artikel erregt hatte, offenbar unangenehm war, sich zu distanzieren, indem sie erklärten, der Inhalt des Bulletins werde missbraucht, um Verschwörungstheorien über „hochwirksame und sichere COVID-19-Impfstoffe“ zu fördern.

Ob die COVID-Injektionen in irgendeinem Sinne des Wortes „selbstausbreitend“ sind, ist eine Frage, die derzeit nicht beantwortet werden kann. Allerdings gibt es zumindest einen plausiblen molekularen Mechanismus, der die beobachteten „Shedding“-Effekte von Geimpften zu Ungeimpften erklären könnte.

Sayer Ji von GreenMedInfo erklärt, dass „horizontalerInformationstransfer innerhalb biologischer Systeme durch extrazelluläre Vesikel vermittelt wird, zu denen ein virusähnliches Phänomen gehört, das als Mikrovesikel-Shedding und/oder Exosom-vermittelter Transfer von Nukleinsäuren bekannt ist.“ Unter Berufung auf eine 2017 von Experten begutachtete Studie über die „Biologie und Biogenese von Mikrovesikeln“, sagt Ji:

„[I]n der Tat ist es möglich, dass [mRNA-Impfstoffe] zum Mikrovesikel-Shedding beitragen, das eine noch größere und anhaltendere Bedrohung darstellt als das Shedding von Lebendimpfstoffen, wenn es um die anhaltenden biologischen Auswirkungen geht, die die Geimpften auf die Ungeimpften haben können.“

Was noch sicherer ist, ist, dass die Wissenschaftler selbst nicht alle Antworten haben. Einige möchten an die Möglichkeit glauben, einen Impfstoff einfach gentechnisch so zu verändern, „dass seine Fähigkeit, sichzuetwasBösem zu entwickeln, vereitelt wird“. Aber andere bemerken „die UnvermeidbarkeitevolutionärerVeränderungen, die sich aus der Fähigkeit [übertragbarer Impfstoffe] ergeben, sich selbst zu replizieren und ausgedehnte Übertragungsketten zu erzeugen.“

Der Techno-Thriller-Autor Michael Crichton sagte 2002 voraus, dass mit dem Aufkommen der Nanotechnologie und anderer technologischer Innovationen das Tempo des evolutionären Wandels wahrscheinlich „extrem schnell“ sein wird. Crichton warnte: „Die Menschen haben eine schlechte Bilanz, wenn es darum geht, sich mit den Gefahren neuer Technologien auseinanderzusetzen, sobald sie auftauchen.“

Hinweise verdichten sich: Corona ist nicht „schlimmer als die Grippe“ – es IST die Grippe!

Quelle: Journalistenwatch.com, 16. Mai 2021

Corona (Bild: shutterstock.com/Von Corona Borealis Studio)
Corona (Bild: shutterstock.com/Von Corona Borealis Studio)

Dass in der gesamten Corona-Pandemie etwas schon immer Dagewesenes, letztlich Banales zur Katastrophe gemacht wurde, davor warnten einige Rufer und der Wüste schon ganz zu Beginn – allerdings ungehört im ansteigenden Panikcrescendo, und tatsächlich empfand es im März 2020 wohl ein Großteil der Bevölkerung als angebrachte Vorsichtsmaßnahme, vom Worst Case eines neuartigen, tödlichen Erregers auszugehen, zu dessen Eindämmung und Fernhaltung massivste staatliche Gegenmaßnahmen adäquat erschienen. Inzwischen steht fest: Corona war nie dieser Erreger, und die Pandemie ein riesiger Fehlalarm.

Die Politik weiß spätestens in Deutschland seit Mitte 2020, dass die ursprüngliche Risikobewertung völlig verzerrt war. Das einzige, was Corona von anderen schweren Grippewellen und virenbedingten Lungenentzündungen der Vorjahre unterschied, war, dass sich hier erstmals die ganze Welt auf ein einzelnes Virus stürzte – nachdem sie zuvor Jahr für Jahr stets eine Vielzahl der immerselben Virenklassen für die jeweilige saisonale Welle verantwortlich gemacht hatte, ohne diese einzeln zu identifizieren und durch Tests zu bestimmen: RSV, Influenza-, Para-Influenza-, Corona- und Adenoviren. Es wurde, selbst in schweren Grippe-Jahren mit zahllosen Toten, nie genau geschaut, ob diese einzeln oder auch zusammen und gleichzeitig auftraten, und erst recht wurde keine bevölkerungsweite Testdiagnostik betrieben, um den Nachweis einzelner Erreger auch ohne klinische Symptome zu führen. Wie es zu allen Zeiten sinnvoll und ausreichend war, beschränkte sich die Medizin – und erst recht die Gesundheitspolitik – auf die Versorgung und Heilung real Erkrankter, und wäre im Traum nie auf den Gedanken verfallen, ein ganzes Land lahmzulegen und kriegsrechtliche Grundrechtseinschränkungen auf Grundlage abstrakter „Inzidenzen“ (in Gestalt überwiegend symptomloser Erregernachweise) zu verhängen.

Die „Achse des Guten“ verweist in einem lesenswerten Beitrag auf den früh zum spinnerten Geisterfahrer abgestempelten Arzt und SPD-Politiker Wolfgang Wodarg, der bereits zu Beginn der Pandemie zu bedenken gegeben hatte, das Wuhan-Virus könne lediglich die Variation eines schon länger unter Menschen kursierenden Corona-Virus sein – das bis dahin schlichtweg unentdeckt geblieben war, weil die Wissenschaft zuvor bei der Erforschung der saisonalen Grippe vor allem Influenza-Viren und keine Corona-Viren ins Visier nahm. In dem Artikel heißt es: „Wenn man nun im Jahr 2020 unter Ausblendung der anderen Viren zum einen erstmalig nur auf Corona starrt und dies zugleich sogar noch mikroskopischer, als man es zuvor mit Influenza tat, dann könnte es sein, dass man die Ergebnisse einer radikalen Veränderung des eigenen Blicks auf eine ganz gewöhnliche Grippewelle als Beweise für ein neuartiges und besonderes reales Geschehen fehlinterpretiert.

Beweise für die Fake-Pandemie – von Spahns Ministerium selbst

Genau dies scheint hier passiert zu sein, und selbst die Bundesregierung – die in ihren ministerialen Expertenberichten und Detailveröffentlichungen seit einem Jahr Daten vorlegt, die den öffentlichen Alarmismen und Entscheidungen der Politik diametral entgegenstehen – bestätigt, dass die reale Belastungssituation des Gesundheitswesens sich in keiner Weise von den Vorjahren unterschied – im Gegenteil. Sie ist damit konkludent mit den ebenfalls unauffälligen Sterbekurven für das Corona-Jahr 2020. Bedenkt man, dass die Grippe so gut wie „ausgestorben“ ist, während Corona an ihre Stelle getreten ist, dann bestätigt sich genau diese Vermutung: Hier wurde eine alljährliche Banalität zur Apokalypse umgedeutet. Eine vor 14 Tagen veröffentliche Pressemeldung des Bundesgesundheitsministeriums bestätigt Erstaunliches:

„Die Analyse der Leistungsdaten aller deutschen Krankenhäuser zeigt, dass […] die stationäre Versorgung in Deutschland im ersten Pandemiejahr 2020 flächendeckend gewährleistet werden konnte. Nach einem Rückgang der Krankenhausfälle im Frühjahr um ca. 30 Prozent, wurden auf Jahressicht im Bereich der allgemeinen Krankenhäuser 13 Prozent und im Bereich der psychiatrischen Kliniken 11 Prozent weniger Fälle als im Vorjahr versorgt. Im Jahresdurchschnitt waren vier Prozent aller Intensivbetten mit Corona-Patientinnen und -Patienten belegt. […] Die Mitglieder des Beirats betonten, dass die Pandemie zu keinem Zeitpunkt die stationäre Versorgung an ihre Grenzen gebracht hat.“ Und in einer dazugehörigen Veröffentlichung ebenfalls des Bundesgesundheitsministeriums – siehe hier Schaubild 10 als Kurvenverlauf sowie die und Tabelle 5 als Auflistung, Grafik und Tabelle siehe hier , wird klar dargelegt, dass das in seltenen Fällen eine schwere Atemwegserkrankung mit Lungenentzündung auslösende Sars-CoV-2-Virus – so die „Achse des Guten“ -„…dem Vorjahres-Geschehen von 2019 in 2020 nicht hinzugetreten ist, sondern lediglich eine neue Bezeichnung oder einen neuen Beobachtungsgegenstand innerhalb des jahresüblichen Grippe-Geschehens bildete„.

Die Regierung wusste somit die ganze Zeit über die reale Datenbasis Bescheid, und weil diese nun sogar von Jens Spahn offiziell veröffentlichten Parameter im März 2020 nicht die Ausrufung des Notstandes beziehungsweise die Erklärung einer „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ begründet haben können, muss – so schlussfolgert die „Achse“ – „spätestens seit Mitte April 2020 Absicht und Systematik“ unterstellt werden. Sie wussten ganz genau, dass dies nicht die angedrohte Pandemie war und werden würde – doch sie kultivierten und dramatisierten sie immer weiter, einschließlich des bald achtmonatigen Dauerlockdowns, in dem wir nach wie vor stecken. Warum, das werden irgendwann Untersuchungsausschüsse, Gerichte oder womöglich Tribunale aufzuklären haben. Noch scheint der Leidensdruck nicht groß genug zu sein, um dem Spuk durch „Druck von unten“ ein Ende zu bereiten. (DM)

Demokratie und „Luftpiraterie“

Alle Fakten über die Landung des Ryanair-Fluges in Minsk und die Verhaftung des Oppositionellen

Quelle: Anti-Spiegel online, Thomas Röper

Am Sonntag musste eine Ryanair-Maschine in Minsk landen, wo dann ein Passagier, der Oppositionelle Roman Protasewitsch verhaftet wurde, der als Passagier an Bord war. Die Reaktionen des Westens sind offenbaren Messen mit zweierlei Maß und die westlichen Medienberichte sind plumpe Desinformation. Die bekannten Fakten.

von Anti-Spiegel 24. Mai 2021 16:05 Uhr

Der Westen kocht vor Wut über die erzwungene Landung der Ryanair-Maschine in Minsk, bei der ein führender weißrussischer Oppositioneller verhaftet wurde. Im Westen ist die Rede von „Luftpiraterie“, neue Sanktionen werden gefordert, weißrussische Botschafter einbestellt und der Vorfall beherrscht die Schlagzeilen. Zu all dem kommen wir gleich im Detail.

Wer die Reaktionen des Westens auf die Ereignisse in Minsk einordnen will, der muss zurückgehen ins Jahr 2013. Am 3. Juli 2013 wurde das Flugzeug des bolivanischen Präsidenten Morales auf dem Rückflug von Moskau nach Bolivien in Wien zur Landung gezwungen und durchsucht. Der Grund: Die USA vermuteten, dass Morales den Whistleblower Edward Snowden mit nach Bolivien nehmen wollte.

Damals haben Frankreich, Spanien und andere Länder ihren Luftraum gesperrt, sodass die Maschine von Morales quasi auf eine Mauer zuflog und dann zur Landung in Wien gezwungen wurde, wo das Flugzeug durchsucht wurde. Das war ein ungeheuerlicher und einmaliger Vorfall, bei dem die Nato-Staaten in eng zusammengearbeitet haben, um einen Mann zu verhaften, den die USA in ihre Hände bekommen wollten. Erst nach 12 Stunden durfte Präsident Morales seinen Flug nach Hause fortsetzen.

Ein weiteres Beispiel ist die erzwungene Landung eines weißrussischen Flugzeugs in der Ukraine im Jahr 2016. Das Flugzeug ist in Kiew gestartet und wurde kurz vor der weißrussischen Grenze zur Rückkehr gezwungen. Dann wurde ein an Bord befindlicher Armenier, der bis 2014 in der Ukraine gelebt hat und ein Gegner des Maidan war, aus dem Flugzeug geholt, erst danach durfte es erneut nach Minsk fliegen.

Das hat im Westen aber nicht zu Forderungen nach Sanktionen gegen Kiew, zu Krisensitzungen der Nato oder zu medialer Hysterie geführt. Kaum jemand im Westen dürfte je von dem Vorfall gehört haben.

Vergleich der Reaktionen

Wenn es im Westen freie und kritische Medien gäbe, die derzeit wegen ihrer Sorge um einen Oppositionellen, die Demokratie im Allgemeinen und die Freiheit der Luftfahrt im Besonderen hysterisch aufschreien (allein der Spiegel hat innerhalb von 24 Stunden ca. zehn Artikel zu dem Thema veröffentlicht), dann hätte es den gleichen Aufschrei auch 2013 oder 2016 geben müssen. Inklusive Formulierungen von „Luftpiraterie“ und der Forderung nach Sanktionen.

Wenig überraschend war das aber nicht so. Im Gegenteil haben die Medien ihren Lesern damals erklärt, das sei zwar ein sehr ungewöhnlicher Fall, aber ein Flugzeug zur Landung zu zwingen und zu durchsuchen, sei vollkommen legal. Der Spiegel schrieb am 3. Juli 2013 unter der Überschrift „Morales-Eklat – Juristen geben Überflug-Verweigerern recht“ folgendes:

„Durften europäische Staaten der Maschine von Evo Morales das Überflugsrecht verweigern und sie so zur Landung in Wien zwingen? Ja, sagen Rechtsexperten. Jede Nation herrscht über ihren eigenen Luftraum. (…) Zur Landung zwingen dürfte ein Staat ein Flugzeug nur aus schwerwiegenden Gründen – wenn etwa der Verdacht besteht, dass die Maschine zur Spionage oder als Terrorwaffe missbraucht wird. Für eine Durchsuchung am Boden hingegen genügt zufolge laut Giemulla schon der Verdacht eines Verbrechens. Österreichs Sicherheitsbehörden hätten also die Maschine inspizieren dürfen.“

So klang das im Spiegel 2013. Heute klingt es im Spiegel zum Beispiel so:

„Belarus‘ Machthaber Alexander Lukaschenko habe sich einer Entführung schuldig gemacht und eine »rote Linie« überschritten, sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Alexander Graf Lambsdorff dem RND. »Er muss ab sofort als Krimineller behandelt werden.«“

Im Westen fühlt sich derzeit jeder, der 2013 genauso einen Vorfall vollkommen in Ordnung fand, dazu berufen, sich zu äußern. Ein weiteres Beispiel aus einen anderen Spiegel-Artikel:

„Politiker in Deutschland und anderen EU-Staaten zeigen sich empört über den Vorfall am Flughafen Minsk. Sie sprechen von »Entführung«, »Piraterie« – und stellen eine scharfe Reaktion in Aussicht.“

Die Liste der heftigen Vorwürfe ließe sich beliebig fortsetzen, wobei es ins Auge sticht, wie sehr sich die heutigen Reaktionen von den Reaktionen im Jahre 2013 unterscheiden. Und über den Vorfall in der Ukraine 2016 wurde im Westen nicht einmal berichtet.

So viel zum Thema objektive Presse im Westen.

Die Vorgeschichte der Ereignisse in Minsk

Die westlichen Medien halten ihre Leser auch bei anderen Themen gerne im Tal der Ahnungslosen. Am 13. April 2021 hat der russische Geheimdienst in Moskau drei Männer festgenommen, die einen Putsch in Minsk geplant haben. Der Plan war es, Präsident Lukaschenko und seine Söhne zu erschießen, das Stromnetz abzuschalten, einen bewaffneten Aufstand anzuzetteln, bei dem es viele Tote gegeben hätte, und am Ende die Macht zu übernehmen. Bestreiten kann man das nicht, denn der russische Geheimdienst hat deren Treffen gefilmt und hat die Aufnahmen veröffentlicht, auf denen klar zu hören ist, wie die bekannten Oppositionellen die Details des Putschplans besprochen haben. Den Bericht inklusive der Aufnahmen finden Sie hier.

Dass die US-Geheimdienste den Plan unterstützt haben und mit einem Hackerangriff das weißrussische Stromnetz lahmlegen wollten, um die Putschisten zu unterstützen, ist den westlichen Medien wohl zu peinlich. Also haben sie die ganze Geschichte eben konsequent verschwiegen. Und nun zahlt sich aus, dass die Menschen im Westen von diesem Plan nichts erfahren haben, denn die Leser könnten ja Verständnis für Lukaschenko aufbringen, wenn er nach diesem Putschplan zur Jagd auf all jene bläst, die seine Söhne und ihn selbst bei dem Putsch ermorden wollten.

Da im Westen aber niemand von dem Putschversuch gehört hat, können die „Qualitätsmedien“ nun Entrüstung über die Verhaftung des Oppositionellen heucheln.

Was ist Nexta?

Der in Minsk verhaftete Protasewitsch ist der Gründer des Telegram-Kanals Nexta. Nexta organisiert und orchestriert mit freundlicher Unterstützung westlicher Regimechange-Experten Proteste in Weißrussland und Russland. Und Nexta hat gerade erst im Internet begonnen, Leute für ein Ausbildungsprogramm anzuheuern, bei dem weißrussische Freiwillige in der Durchführung von Aktivitäten für einen Putsch in dem Land ausgebildet werden sollen, die Details finden Sie hier.

Nexta ist also kein einfacher Telegram-Kanal, der von ein paar jungen und sympathischen Oppositionellen gegründet wurde, die sich in Warschau , von wo aus sie Nexta betreiben, vor dem bösen Diktator in Minsk verstecken müssen. Nexta ist ein (Propaganda-)Instrument der westlichen Regimechange-Experten. Einen Einblick in deren Arbeit können Sie hier finden, denn es ist ein Telefonat öffentlich geworden, in dem sie glauben unter sich zu sein und ganz offen über die Pläne und Aktivitäten mit Ziel von Regimechanges in Russland und Weißrussland sprechen.

Aber auch davon weiß der Konsument der westlichen Medien nichts, weshalb die „Qualitätsmedien“ Nexta und seinen Gründer Protasewitsch als sympathische Idealisten darstellen können, die sich ganz selbstlos dem Kampf gegen den bösen Diktator Lukaschenko in Minsk verschrieben haben.

Die Geschichte des Ryanair-Fluges

Am 23. Mai ist ein Ryanair-Flug von Athen nach Vilnius im weißrussischen Luftraum vor einer Bombe an Bord gewarnt und zur Landung in Minsk aufgefordert worden. Das Flugzeug wurde dabei von einer weißrussischen Mig-29 eskortiert. Ob die Bombendrohung ein Vorwand der weißrussischen Regierung war, um das Flugzeug zur Landung zu zwingen, oder ob es eine echte Bombendrohung war, ist nicht bekannt. Zu spekulieren, dass das nur ein Vorwand war, um den wichtigen und im Land gesuchten Putsch-Unterstützer zu verhaften, ist aber nicht abwegig.

Nach der Landung mussten die Passagiere das Flugzeug verlassen und dabei wurde Protasewitsch festgenommen. Bisher unbestätigten Gerüchten zufolge waren auch Offiziere des weißrussischen Geheimdienstes KGB an Bord, die ebenfalls das Flugzeug verlassen haben.

Nach etwa sieben Stunden konnte das Flugzeug, nachdem an Bord keine Bombe gefunden worden war, seinen Flug nach Vilnius fortsetzen.

Die Reaktionen im Westen

Ich kann hier nicht alle Reaktionen des Westens auflisten, das hysterische Konzert in Politik und Medien ist zu umfangreich. Aber ich versuche es so vollständig wie möglich zu tun.

Das Flugzeug war noch nicht einmal in Vilnius gelandet, als Bundesaußenminister Maas bereits eine Antwort der EU angekündigt hat. Ein Flugzeug, das zwischen zwei EU-Staaten unterwegs sei, zur Landung zu zwingen, sei eine Einmischung in die zivile Luftfahrt in Europa. Fast gleichzeitig bezeichnete der Nato-Generalsekretär das als gefährlichen Vorfall, der international untersucht werden müsse. Warum hat die Nato 2013 und 2016 eigentlich keine internationale Untersuchung der Vorfälle in Wien und Kiew gefordert?

Im Westen wurden Konsequenzen gefordert. Irland forderte eine entschiedene Antwort der EU. Der belgische Ministerpräsident forderte ein Verbot für Landungen der weißrussischen Fluglinie BelAvia in der EU. Das EU-Parlament sprach von „Staatsterrorismus“ durch Weißrussland. US-Außenminister Blinken erklärte, die USA stünden wegen des Vorfalls in Kontakt mit der EU. EU-Chefdiplomat Borrell forderte eine internationale Untersuchung und sprach von einem „Akt der Piraterie.“ Das britische Außenministerium sprach von möglichen neuen Sanktionen gegen Weißrussland. Litauen hat vorgeschlagen, Weißrussland aus der Interpol auszuschließen. Und mit Blick auf den Vorfall 2016 der Gipfel der zynischen Ironie: Die ukrainische Präsidialverwaltung bezeichnete den Fall als internationalen Terrorismus.

Eine Sperrung des weißrussischen Luftraums für den zivilen Flugverkehr haben bisher folgende Länder gefordert: Litauen, Lettland, die USA und die EU.

Polen und Litauen haben Strafverfahren wegen der erzwungenen Landung eröffnet. Außerdem haben die EU, Belgien und Tschechien die weißrussischen Botschafter einbestellt.

Wie gesagt kann diese Liste nicht vollständig sein, denn es gibt ständig neue Meldungen und Erklärungen aus dem Westen, die sich in der Härte ihrer Formulierungen gegenseitig zu überbieten versuchen.

Weißrussland und Russland

In Minsk wurde eine Kommission eingerichtet, die den Fall untersuchen soll und das weißrussische Außenministerium erklärte:

„Es besteht kein Zweifel daran, dass das Vorgehen unserer zuständigen Behörden in vollem Einklang mit den etablierten internationalen Regeln stand. Vor diesem Hintergrund fällt natürlich die Eile auf, mit der eine Reihe von Ländern und europäischen Strukturen offen kriegerische Erklärungen abgeben. Die Situation wird direkt und deutlich eskaliert (…) Aber es gibt keinen sichtbaren Willen, damit sachlich umzugehen. Stattdessen ertönten sofort Slogans über Sanktionen“

Maria Sacharova, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, schrieb auf Facebook:

„Es ist schockierend, dass der Westen den Vorfall im Luftraum von Weißrussland als „schockierend“ bezeichnet.
Das Leben der „zivilisierten Demokratien“ nach dem Motto „quod licet Iovi, non licet bovi“ ist durch den Verlust echter Führungsqualitäten der einstmals Führenden längst irrelevant geworden. Das Blut und das Leid von Millionen auf der ganzen Welt hat den westlichen Demagogen den Stuhl unter den Füßen weggezogen, von dem aus sie gepredigt haben.
Entweder muss alles schockieren: Von der erzwungenen Landung des Flugzeugs des bolivianischen Präsidenten in Österreich auf Ersuchen der USA bis zur Landung des weißrussischen Flugzeugs mit Aktivisten des Anti-Maidan an Bord 11 Minuten nach dem Start in der Ukraine. Oder man sollte durch ähnliches Verhalten anderer nicht schockiert sein.
Der Einsatz von Informations- und politischen Kampagnen, um die Wahrnehmung durch die Medien zu formen, hat nicht mehr den gewünschten Effekt – das Internet erinnert sich an all die Fälle von gewaltsamen Entführungen, Zwangslandungen und illegalen Verhaftungen, die von den „Hütern der Ordnung und den Wächtern der Moral“ durchgeführt wurden.“